Die Stadt Erfurt liegt im Süden des Thüringer Beckens und wurde erstmals um 742 benannt. Sie zählt zu den ältesten Städten Deutschlands. Hier war der Missionar Bonifatius tätig. Karl der Große ließ zu Beginn des 9. Jahrhunderts in Erfurt eine Königspfalz errichten und machte Erfurt zum Zentrum des Handels mit den slawischen Stämmen an der Ostgrenze des Frankenreiches. Das Bistum Erfurt bestand nur wenige Jahre bis es mit dem Bistum Mainz vereinigt wurde. Als Stadt wurde Erfurt erstmals 1170 bezeichnet. In der Folgezeit versuchte Erfurt sich immer wieder vom Bistum Mainz zu lösen um den Rang einer freien Reichsstadt zu erlangen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg konnten die Mainzer Kurfürsten jedoch ihre Macht in Erfurt voll durchsetzen und ihre Rechte an der Stadt und dem großen Landbesitz bis 1802 behalten. Danach gehörte Erfurt bis 1806 zur Preußischen Provinz Sachsen und von 1806 bis 1813 war die Stadt unter französischer Verwaltung. Im Jahr 1813 wurde Erfurt dem Land Thüringen angegliedert. Nach dem Anschluss der Stadt an das Eisenbahnnetz im vorigen Jahrhundert nahm ihre Einwohnerzahl rasch zu. Seit 1906 ist Erfurt mit über 100 000 Einwohnern eine Großstadt. Die Stadt spezialisierte sich auf die Zucht von Blumen und Brunnenkresse. Der mittelalterliche Stadtkern ist noch immer das Hauptgeschäftszentrum der durch viele Grünanlagen und Gärten aufgelockerten Stadt. Das Bild der Stadt wird von zahlreichen Kirchen und Wachtürmen beherrscht. Besonders markant sind der Erfurter Dom und die St. Severi – Kirche auf dem Domhügel. Der Dom eine spätgotische Hallenkirche, um 1465 vollendet, enthält noch Teile einer Basilika aus romanischer Zeit. In das Kloster der Augustinerkirche trat Martin Luther 1505 als Mönch ein. Wegen seiner kulturhistorisch interessanten Altstadt spielt Erfurt auch als Fremdenverkehrsort eine große Rolle. Neben der Industrie gewann das Dienstleistungsgewerbe immer mehr an Bedeutung. Bis 1990 war Erfurt Stadtkreis im Bezirk Erfurt, nach der Wiedervereinigung wurde sie Hauptstadt des Bundeslandes Thüringen mit etwas über 200 000 Einwohnern.