Zu DDR-Zeiten war Greifswald Stadtkreis im Bezirk Rostock, heute ist Greifswald mit seinen etwas über 60 000 Einwohnern eine Kreisfreie Stadt im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Die alte Hansestadt liegt 5 Kilometer vom Greifswalder Bodden entfernt. Das Stadtwappen führt den Greif der pommerschen Herzöge und den Eichenstumpf der den damaligen Waldreichtum symbolisiert. Was können wir über diese, im zweiten Weltkrieg von Bombenangriffen verschonten Stadt lesen? 1199 wurde das Zisterzienser Kloster Eldena an der Ryckmündung gegründet. Schon 1250 erhielt der Marktflecken das Stadtrecht. Die Siedlungskerne um die Nikolaikirche, die Marien und Jacobikirche wurden 1264 vereinigt und mit einer Stadtmauer umgeben. 1281 erfolgte der Beitritt zur Hanse; damit verbunden waren die Zollfreiheit und das Stapelrecht. Dies begünstigte einen florierenden Handel besonders mit Getreide, Holz, Leder, Pelze, Vieh und Wein. Ein wichtiger Erwerbszweig ist seit jeher Heringsfang. Weitere Impulse gab die 1456 gegründete Universität, sie war der geistige Mittelpunkt von ganz Pommern. Der dreißigjährige Krieg brachte der Stadt den Abstieg. Im Jahr 1648 fiel Greifswald an Schweden und 1815 an Preußen. Charakteristisch für die Bauentwicklung seit Mitte des 17. Jh. sind die Traufenhäuser deren Längsseite zur Straße zeigt. Sehenswert sind das mittelalterliche Rathaus und die Speichergebäude aus dem 15. bis 17. Jahrhundert die drei Pfarrkirchen aus der Gründerzeit, das Fischerdorf Weck mit den weißen Strohdachhäusern und die hölzerne Zugbrücke. In Greifswald wurde der Maler der deutschen Romantik Caspar David Friedrich (1744-1840) geboren. Die Stadt ist auch der Geburtsort des Schriftstellers Hans Fallada der als Rudolf Ditzen 1893 geboren wurde. Fallada beschrieb in seinen Romanen besonders die Not der kleinen Leute. Herausragend sein Roman „Wer einmal aus dem Blechnapf frisst“.