Dort wo der bewaldete Anstieg zum Bännjerrück begann, war einst ein beliebtes Quartier für das reichlich vorhandene Schwarzwild. Der Vorrat an Eicheln aus dem Eichenhochwald zum Bännjerrück hin war den Keilern, die stets ein größeres Rudel um sich scharten, sehr willkommen. In der feuchten Au an der Hohenecker Straße fand das Schwarzwild ein ideales Schlammbad. Da Schwarzwild sehr fortpfanzungsaktiv ist, war der Bestand an Wildschweinen hier besonders groß. Die Bachen werfen bis zu zehn Frischlinge, die schon nach einem Jahr aktiv werden. Wie kam der Rauschenweg aber zu seinem Namen? Überliefert ist, dass die Wildschweine auf ihrem Weg zu Suhlen an der Hohenecker Straße durch ihr hörbares Grunzen akustisch ein Rauschen verursachten. So wird es erzählt. Das Rauschen bei Schwarzwild ist aber keine akustische Angelegenheit. Schwarzwild kann zu allen Jahreszeiten rauschen. Bei der Bache wird der Beginn der Rauschzeit durch den Geschlechtszyklus bestimmt. Nach waidmännischem Ausdruck wird ein solches Gebiet auch Rauschenweg genannt. Hinzu kam, dass der oberhalb gelegene Hochwald wo sich der Wind in den Blättern verfing ebenfalls zu einem hörbaren Rauschen auf der Furt beitrug. Manche Menschen glaubten sogar Melodien heraus zu hören. Wie dem auch sei, heute rauschen die Autos auf den Bännjerrück oder zur Hohenecker Straße, womit die Straße doch noch den richtigen Namen bekommen hat.