Wittenberg war bis 1990 ein Landkreis im Bezirk Halle, die Stadt mit ihren 47 000 Einwohnern ist seit der Vereinigung Deutschlands eine Kreisstadt im Bundesland Sachsen-Anhalt. Das zwischen dem Fläming und der Leipziger Bucht gelegene Wittenberg mit seinen Kiefernwäldern ist heute ein herausragender Industriestandort der mittelständischen chemischen Industrie. Bei einem Gang durch die Stadt begegnet man den steinernen Zeugen eines bedeutenden Zeitabschnitts deutschen Geistes und Kulturgeschichte. Wittenberg hat seit 1502 eine Universität an der Martin Luther eine Professur hatte. Martin Luther kam 1508 als Mönch nach Wittenberge wo er am 31.Oktober 1517 seine 95 Thesen veröffentlichte. Vor dem Eltertor verbrannte Martin Luther im Jahre 1520 die päpstliche Bann-Androhungsbulle. Das Lutherhaus und die Luthereiche erinnern daran. Das Melanchthon-Haus erinnert an Philipp Melanchthon einen Zeitgenossen Luthers. der als Lehrer den Universitätsunterricht reformierte. In der Schlosskirche zu Wittenberg befinden sich die Gräber von Luther und Melanchthon. Die ersten Ansiedlungen erfolgten im 7. Jahrhundert durch slawische Jungbauern. Im Zuge der deutschen Ostbesiedlung wurden von Albrecht dem Bären vor allem Flamen angesiedelt. Als planmäßige Anlage entstand Wittenberg im Schutz einer Askanischen Burg. Diese wurde 1261 Residenz von Sachsen-Wittenberg. Nach dem Tode Luthers setzte der Niedergang der Stadt ein. 1813 wurde die Stadt von den Franzosen zur Festung ausgebaut. Reste der Stadtmauer von 1440 sind noch erhalten. Sehenswert sind das Rathaus aus dem 15. Jahrhundert und die Marienkirche mit einem Altar von Lucas Cranach dem Jüngeren.