Die ersten Siedlungsspuren reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. Hier war auch die Siedlungsgrenze zwischen Sachsen und Franken im Westen und den Sorben im Osten. Merseburg hatte große Bedeutung als Missionsstützpunkt und Handelsplatz an der Ostgrenze des Frankenreiches. Unter Heinrich dem Ersten wurde mit dem Bau der Königspfalz begonnen. Zwischen 933 und 1213 fanden über 20 Reichstage statt. Otto der Erste gründete 968 das Bistum Merseburg, dem folgten in der Geschichte Merseburgs über 70 Königsbesuche, Frühe Zeugnisse deutscher Literatur sind die aus dem 10.Jh. überlieferten Merseburger Zaubersprüche. Seit dem 10. Jh. war Merseburg ein bevorzugtes Siedlungsgebiet für Handwerker und Kaufleute. Um 1218 erfolgte der Zusammenschluss der Siedlungen und 1426 trat die Stadt der Hanse bei. Ab 1656 war die Stadt Residenz des Fürstentums Sachsen-Merseburg und 1815 kam sie zu Preußen. Ab 1466 wurde unter Bischof Thilo von Trotha das Schloss gebaut, das bis 1738 die Residenz des Fürstentums Sachsen-Merseburg war. Sehenswert sind der spätgotische Dom aus dem Jahre 1015, die Marienkirche aus dem 13. Jahrhundert, das Schloss und die beiden Rathäuser aus dem 16. Jahrhundert. Mit der Erschließung der Braunkohlefelder seit 1906 entwickelte sich die Stadt schwerpunktmäßig zu einem Industriegebiet. Am 6. Dezember 1944 wurde die Stadt durch einen Bombenhagel fast völlig zerstört. Bis 1990 war Merseburg Landkreis im Bezirk Halle, heute ist sie Kreisstadt im Bundesland Sachsen-Anhalt und hat 45 000 Einwohner.