Die 1955 benannte Sickinger Straße geht, vom Rauschenweg kommend, rechts ab und mündet in Höhe der Versöhnungskirche in die hier beginnende Leipziger Straße.Was wissen wir über das pfälzische Adelsgeschlecht und den Menschen Franz von Sickingen? Franz von Sickingen, geboren am 2. März 1481 in Ebernburg bei Bad Kreuznach, starb am 7. Mai 1523 auf der Burg Nanstein bei Landstuhl, tödlich verwundet, in den Armen seiner getreuen Soldaten. In jungen Jahren war er ein begeisterter Anhänger der Lehren Luthers und der beiden Schweizer Zwingli und Calvin. Von Anfang an begeisterte er sich für die Reichsritter, die sich von der Reformation gewisse Vorteile für ihren Besitzstand erhofften. Franz von Sickingen war jedoch die Leibeigenschaft und die Abhängigkeit der Bauern von ihren Herren und die damit verbundene Armut ein Dorn im Auge. Er lag in dauernder Fehde mit den Landesherren und insbesondere mit dem Klerus in Trier, der den Landesfürsten besondere Privilegien im Gegensatz zu den Laien einräumte. Der Humanist und Reichsritter Ulrich von Hutten wurde auf den jungen Wilden aufmerksam. Beide bildeten den schwäbisch-fränkischen Bund und eröffneten unter Führung Franz von Sickingens den „Pfaffenkrieg“. Sie sahen in den Landesherren und dem Bistum Trier die Unterdrücker der Armen und Schwachen. Zusammen mit den Bauern forderten sie die Aufhebung der Leibeigenschaft, die Abschaffung aller Abgaben und gleiches Recht an Wald und Weide Der Kurfürst von Trier schränkte jedoch die ritterlichen Freiheiten ein und provozierte damit den Widerstand von Franz von Sickingen und seinen Soldaten. Bei Landstuhl kam es zu einem Aufeinandertreffen der Reichsritter mit den Söldnern des Kurfürsten von Trier. Trotz seiner modernen Kriegsführung, besonders mit Geschützen, stand Franz von Sickingen gegen den zahlenmäßig überlegenen Gegner auf verlorenem Posten. Sein Kampfesmut und der seiner Soldaten waren vergebens. Seine Truppen wurden in Landstuhl auf der Burg Nanstein eingeschlossen und besiegt. Der Kurfürst von Trier hatte gesiegt.