Stresemann, geboren am 10. Mai 1878 in Berlin, wurde bereits in jungen Jahren begeisterter Anhänger von Friedrich Naumann, der als geistiger Vater des Sozialliberalismus bezeichnet wird. Naumann verfasste am 12. Dezember 1888 einen Brief über die Sozialdemokraten, die „Innere Mission“ und den Arbeiterkatechismus. Bereits 1918 fasste Stresemann den rechten Flügel der Nationalliberalen in der Deutschen Volkspartei zusammen. Am 20. Juni 1919 trat Reichskanzler Scheidemann zurück, weil er nicht bereit war, den Friedensvertrag mit den Alliierten zu unterschreiben. Nach dem Rücktritt von Reichskanzler Cuno bildete Stresemann eine große Koalition aus SPD, Zentrum und Deutscher Volkspartei. Er verkündete am 26. September 1923 den Abbruch des passiven Widerstandes im Ruhrgebiet. Er unterdrückte kommunistische Unruhen in Sachsen, Thüringen und Hamburg. Am 23. November 1923 trat das Kabinett Stresemann nach einem von der SPD gestellten Misstrauensantrag zurück. Im neuen Kabinett wurde Stresemann Außenminister. Am 16. August 1924 ereichte er beim Dawes Plan eine Revision des Versailler Vertrages. Am 8. September wurde Deutschland in den Völkerbund aufgenommen. Die Bemühungen Stresemanns und des französischen Außenministers Aristide Briand um einen Frieden zwischen beiden Nationen fanden eine eindrucksvolle Bestätigung. Gustav Stresemann und Aristide Briand erhielten den Friedensnobelpreis. 1929 erreichte Stresemann erneut eine Reduzierung der Reparationsleistungen. Bis zu seinem Tod am 3. Oktober 1929 blieb Stresemann Außenminister der Weimarer Republik. Gustav Stresemann wurde am 6. Oktober 1929 mit einem Staatsbegräbnis in Berlin beigesetzt. Der Stadtrat der Stadt Kaiserslautern hat 1955 Stresemanns Verdienste gewürdigt und einer Straße in unserem Stadtteil seinen Namen gegeben.